Reflexionen
Auf einen gesunden Mix von Absorption.
Diffusion und Reflexion kommt es an
W
enn eine Schallwelle auf eine ebene
und hinreichend große Fläche trifft,
wird sie nach dem aus dem Physikunterricht
bekannten Gesetz „Einfallswinkel gleich
Ausfallswinkel“ reflektiert. Der dabei auf-
tretende Verlust ist materialabhängig. Eine
glatte, schallharte Glas- oder Wandfläche
wirft alles zurück, ein schwerer Vorhang ab-
sorbiert dagegen Mittel- und Hochton-, eine
Gardine nur Hochtonenergie. Neben der
Absorption unterscheidet man noch die Dif-
fusion, die sich durch ein Zerstäuben, eine
Streuung des Schalls ergibt, wenn die
Schallwelle auf eher unregelmäßige For-
men trifft und dort ungerichtet, also chao-
tisch
reflektiert, gebrochen und gebeugt
wird.
Ein Raum ohne Absorption und Diffusion
wird hallig, hart und scharf klingen, einer
ohne Reflexion gar tot. Für ein akustisch gu-
tes Ergebnis ist neben einer homogenen
Material-Strukturierung
elementar,
dass
das Ohr Direkt- und Indirektschall zeitlich
unterscheiden kann, sonst entsteht Klang-
brei. Deshalb ist es auch vorteilhaft, in ei-
nem rechteckigen Raum von der langen
Wand auf die Wand gegenüber zu spielen
und nicht längs, wie die Schaubilderzeigen.
Im linken Fall liegen die Schalllaufzeiten für
Direkt- und Indirektschall nahe beieinander.
Notfalls muss der Boxenabstand zu den
Wänden größer gewählt werden. Hinter
dem Ganzen stecken die „ersten schallstar-
ken Reflexionen“ (5-50 Millisekunden) nach
Peter Pfleiderer (www.pfleid.de).
den absorbierenden Flächen einfach ge-
schluckt wird.
Problem bekannt, Problem gebannt? Ei-
gentlich sollte man ja annehmen, dass sich
diese drei Faktoren relativ einfach in den
Griff bekommen lassen. Leider lässt sich die
Raumakustik aber nicht auf wenige allge-
meingültige Formeln reduzieren, die in je-
dem Fall wirken. Merke: Den akustisch idea-
len Raum für jeden Zweck gibt es
nicht!
Während ein Tonstudio ganz besonders re-
flexionsarm sein muss, so dass der Profi am
Mischpult möglichst nur den Direktschall
ohne Einflüsse der Umgebung einfangen
kann, müssen Seminarräume, Hörsäle oder
Remote control
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Oie professionelle Lösung: Im großen STEREO-
Theater auf besonders gute Sprachver-
Hörraum versieht unter anderem ein speziell ge-
fertigtes Diffusorelement seinen Dienst
gäbe sorgen. Begleitet werden sie dabei
nicht selten von Baumaßnahmen wie abge-
hängten Decken oder schwingend gelager-
ten Fußböden. Im Gegensatz zu den beiden
vorgenannten „Problemzonen“ ist gegen
solche Bassschlucker ohne bauliche Verän-
derungen kein Gras gewachsen. Auch ein
Equalizer kann hier wenig ausrichten, da ein
Gegensteuern oft nur bewirkt,dass Verstär-
ker und Boxen auf diesen Frequenzen mehr
Arbeit haben, während der Zugewinn von
Ein effektiver, erster Schritt in die richtige Rich-
tung: Raufaser- oder ähnliche Strukturtapeten
streuen lästige Hochtonreflexionen hörbar
Image hifi 1/2008
.Wer die Energia Definitiva als Steckdose bezeichnet, der
tituliert wohl auch einen Bugatti als Fortbewegungsmittel."
■Quelle klarsten K langes.
Die High End Netzversorgung
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